Bereits in der Jungsteinzeit ab ca. 2500 vor Christus wurde Benahoare, wie die Urbevölkerung der Guanchen Ihre Insel nannte, von Nordafrika aus erstmals besiedelt. Zwischen 800 bis 900 vor Christus erreichte eine zweite Welle von Einwanderern das Eiland. Die Insel war in 12 Königreiche unterteilt und die Bewohner lebten bis auf kleinere Streitereien überwiegend friedlich und in gegenseitigem Respekt vor den Nachbarstämmen und Familien. Die Menschen ernährten sich von dem, was die Insel an Früchten bot, betrieben ein wenig Ackerbau und Viehzucht und fischten nebenbei.
Die Benahoariten verehrten als Gottheit die Sonne, die Sie Abora nannten, und feierten an Kultstätten, wie dem Roque Idafe, mitten in der Caldera de Taburiente, ihre religiösen Zeremonien. Durch den Zyklus des Mondes konnten die Ureinwohner schon eine grobe Zeiteinteilung berechnen. Überall auf der Insel finden sich Ausgrabungsstätten, so zum Beispiel in La Zarza, das mit dem Mietwagen in 15 Minuten von Puntagorda aus zu erreichen ist, oder im Südosten der Insel die Cueva del Belmaco, mit rund 4000 Jahren die älteste Fundstätte auf La Palma.
Schon ab etwa 1402 nach Christus versuchte der normannische Adlige Jean de Bethencourt, die Insel zu erobern, was jedoch am erbitterten Widerstand der Inselbewohner scheiterte. Auch der kastilische Graf Hernan Peraza zog 1447 los, um die Unbezwingbare zu unterwerfen. Die Benahoariten schickten ihn mit 200 Toten Soldaten im Gepäck wieder nach Hause. Erst zwischen September 1492 und Mai 1493 konnte der spanische General Alonso Fernandez de Lugo mit einer 900 Mann starken Armee einen Grossteil der Insel einnehmen. Nur der letzte König der Guanchen, der unbeugsame Tanausu von Acero, widersetzte sich, verschanzt in der Caldera de Taburiente, bis zuletzt der Eroberung. Erst einem bereits christianisierten Verwandten Tanausu`s namens Juan de Palma gelang es, mit falschen Versprechungen den König aus der Caldera heraus in einen Hinterhalt zu locken, wo er dann durch die spanischen Truppen gefangen genommen wurde. Nach der Unterwerfung wurde San Miguel de La Palma, wie die Insel fortan hieß, der Spanischen Krone einverleibt. Weil La Palma großen Reichtum versprach, kamen in der Folge Einwanderer aus Spanien, Portugal, Italien und Mallorca auf das Eiland und verschmolzen mit den Ureinwohnern zum Stamm der heutigen Bevölkerung.
Die Sprache der Guanchen starb im 17. Jahrhundert aus.
Heute ist La Palma eine Insel mit einer guten Infrastruktur, die sich aber ihre Ruhe und ihren zauberhaften Charme bewahrt hat. Die Einrichtungen des täglichen Lebens sind auf europäischem Niveau, und die Landwirtschaft in Verbindung mit einem sanften Tourismus hat der Isla Verde einen bescheidenen Wohlstand eingebracht. Auch ein reichhaltiges kulturelles Leben mit vielen Festen und traditionellen Veranstaltungen übers Jahr machen das Eiland lebens- und liebenswert. Pro Jahr kommen etwa 150 000 Touristen nach La Palma, und viele von ihnen können der magischen Schönheit der Insel nicht widerstehen und bleiben für immer. Zur Zeit leben ungefähr 12000 Ausländer auf der Isla Bonita.